Da ich über den Luxus Zeit verfüge, war ich heute nochmal in Jaffa, um mir den Hafen und andere Gegenden anzusehen, wo ich nocht nicht war.
Dieses Mal bin ich nicht auf die Festung gestiegen, sondern habe den unteren Weg zum Hafen genommen. Auf dem Bild sieht man im Vordergrund die Moschee und dahinter den Kirchturm. Jaffa ist multireligiös – jüdisch, muslimisch und christlich – wobei das Christliche aus historischen Gründen dominiert. Gleich links hinter der Kurve gab es einen kleinen Aufstieg zu einer romanischen, dreischiffigen Hallenkirche, die im Innenraum noch griechisch beschriftet war – also christlich-orthodox mit wunderschönen Wandmalereien.
Ich bin dann weiter zum Hafen, der nicht besonders groß ist und in dem ich mir nur alte Karavellen und andere Segelschiffe vorstellen konnte. Zur Zeit liegen dort vor allem kleine Segler mit einer Länge von bis zu 12m.
Ich lief um die Festungsanlage herum, dessen Hügelkamm sich länger ausdehnte als gedacht und fand mich mitten in einer Wohngegend wieder – ich hatte zwar noch die grobe Orientierung und wusste noch, wie ich zurück komme, aber ich wollte den Markt vom letzten Mal von der anderen Seite erreichen.
Ich traf eine Frau mit Namen Rose, die mir den Weg erläuterte und mich auch gerne begleitet hätte, um mir mehr von ihrer Stadt zu zeigen, wenn sie nicht auf dem Weg gewesen wäre, ihr Kind von einem Kurs abzuholen. Schade eigentlich. Ich ging also weiter und entdeckte auf den Häuserwänden Graffitis mit „Free Gaza“ und „Free Palestine“. Auf einmal stand ich in einer schmalen Gasse mit heruntergekommenen Fassaden und jungen Männern in den Hauseingängen – mir wurde mulmig zumute. Aufs Äußerste gespannt lief ich schnellen Schrittes weiter, bis ich auf die Yefer Street traf, die ich bereits kannte und mir dort in einer Bäckerei etwas Wegzehrung kaufte – Blätterteig mit Spinatfüllung. Das ist die kleine Kugel, die auf der Scheibe des Fladenbrotofens liegt.
Ich fand den Markt wieder, dessen Läden an Shabbat allerdings geschlossen haben – nur die Gastronomie hatte geöffnet. Zum Mittag nahm ich dann ein traditionelles Hummus, das sehr lecker und sättigend war.
Ich trank noch einen starken Kaffee und machte mich auf den Rückweg.
Jetzt habe ich etwas Muskelkater in den Beinen und werde mich wie üblich nachmittags an den Strand legen, denn morgen wird ein anstrengender Tag.